Hinter diesem sperrigen Begriff verbirgt sich eine bauliche Maßnahme zur außenseitigen Wärmedämmung, die zur Reduzierung der Heizkosten im Winter und dem Hitzeschutz im Sommer beitragen. Um diesen Zweck zu erfüllen, muss ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) eine ganze Reihe von Anforderungen erfüllen, die im Außenausbau sogar noch höher als im Innenausbau sind. Es sollte witterungsbeständig sein, schlecht brennbar und darf nur wenig Wasser aufnehmen. Derzeit gibt es für ein Wärmedämmverbundsystem keine deutschen oder europäischen Normen. Eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung regelt die Verwendung eines WDVS.
Der Einsatz von Wärmedämmverbundsystemen leistet heute einen wichtigen Beitrag zur Einhaltung der Richtlinien der Energieeinsparung. Seit der erstmaligen Montage eines Wärmedämmverbundsystems in den 1950er Jahren ist die Bandbreite an möglichen Dämmstoffen beachtlich gewachsen. Als Dämmmaterial kommen organische Stoffe wie Kork, Holzfasern oder Hanf genauso infrage wie synthetische Materialien (Mineralwolle oder –schaum, Calciumsilikat, Polyurethan- oder Polystyrol-Hartschaum und Vakuumdämmplatten als Verbundmaterialien). Welcher dieser Stoffe auch genutzt wird – er wird immer in Form von Platten auf die Fassade aufgebracht.
Ein Wärmedämmverbundsystem kann auf alle Arten von Untergründen montiert werden. Je nach Festigkeiten gibt es dabei verschiedene Möglichkeiten der Verankerung. Sind die Dämmplatten deckend auf die Fassade montiert, wird der Außenputz aufgetragen. Auch hier gibt es wieder verschiedene Putze organischer und anorganischer Art, die dem jeweiligen Wärmedämmverbundsystem entsprechen sollten. Zudem gilt es bei der Wahl des Putzes eine ganze Reihe ökologischer Vor- und Nachteile zu beachten. In jedem Fall sollte der Außenputz neben seinen anderen Eigenschaften auch die Funktionalität von Wärmedämmverbundsystemen unterstützen. Das komplette System besteht damit aus seiner Befestigung, der eigentlichen Wärmedämmung, einer Armierungsschicht und dem Außenputz.